Bernhard Eisel exklusiv bei Eurosport: „Groenewegen ist einen Schritt zu weit gegangen“

Eurosport-Radsport-Experte Bernie Eisel hat im Gespräch mit Eurosport.de seine Eindrücke zum schrecklichen Sturz von Fabio Jakobsen nach dem Crash mit Dylan Groenewegen bei der Polen-Rundfahrt geschildert.

„Groenewegen wollte in diesem Sprint einfach zu viel. Er wusste genau um die Geschwindigkeit in dieser Abfahrt und er wusste auch, wer neben ihm ist – das bekommt man als Sprinter mit“, erklärt der Österreicher im Exklusiv-Interview mit Eurosport. „Bei genauem Hinsehen kann man erkennen, dass Groenewegen im Sprint aus seiner Sicht nach rechts zieht, die Tür für Jakobsen zu macht sowie zusätzlich noch den Ellenbogen ausfährt, ein No Go im Sprint.“

Wenn es nach Ex-Profi Bernhard Eisel ginge, würde dieser Zielsprint auf der 1. Etappe der Polen-Rundfahrt schon lange nicht mehr als Abfahrt ausgetragen: „Das ist kein Sprint, sondern vielmehr eine dreiprozentige Abfahrt ins Ziel und das hätte schon vor Jahren verboten gehört. Das Tempo ist einfach zu hoch. Schon vor zwei Jahren konnten Pascal Ackermann & Co. mit viel Glück einem Sturz entkommen. Der fatale Crash von Fabio Jakobsen wäre vermeidbar gewesen, in dem man den Zielsprint einfach andersherum fährt. Ich habe mich in meiner aktiven Karriere drei Jahre lang darum bemüht, diesen Sprint im Dialog mit dem Veranstalter zu ändern. Leider ist es mir nicht gelungen.“

Die Zitate sind bei Quellenkennzeichnung Eurosport.de frei zur redaktionellen Verwendung. Das komplette Interview ist unter folgendem Link verfügbar.

Zwangsweise Runderneuerung beim TSV Abtswind

Zehn Abgängen stehen nur sieben Zugänge gegenüber

Endlich darf wieder gekickt werden, auch im Wettbewerb, aber ohne Zuschauer! Bereits seit dem 20. Juli bereitet sich die erste Mannschaft des TSV Abtswind auf den Re-Start und die Mission Klassenerhalt vor. Losgehen soll es dann Anfang September mit den ersten Pflichtspielen, vorausgesetzt die Pandemie verläuft weiterhin glimpflich und das Bayerisches Innenministerium gibt dazu grünes Licht.  

Doch vor Wiederbeginn wird fleißig trainiert und getestet. Das Duell bei Ligakonkurrent ATSV Erlangen gewann die Mannschaft von Claudiu Bozesan vergangenen Samstag mit 3:2. In Oberschwarzach siegte der TSV am Mittwoch mit 6:0 gegen die SG Oberschwarzach/Wiebelsberg (Bezirksliga Ost). In den kommenden Wochen kommt es dann zu Duellen gegen die U19 der SpVgg Greuther Fürth aus der Bundesliga (Dienstag, 11.08.20), den Landesligisten TSV Kleinrinderfeld (Samstag, 15.08.) und FT Schweinfurt (Samstag, 22.08.) und dem Regionalligisten TSV Aubstadt (Samstag, 29.08.), bevor dann am 1. September der Totopokal starten soll.

Dabei geht es Übungsleiter Claudiu Bozesan vor allem darum, die neuen Spieler zu integrieren. Und das sind einige. Der frühere Schweinfurter und Würzburger Spieler Andreas Bauer kommt vom Landesligisten SV Euerbach/Kützberg und füllt einen Teil der Lücke in der Defensive. Mit Nicolas Engelking, der bei den großen Würzburger Vereinen ausgebildet wurde und zuletzt am College in den Vereinigten Staaten kickte, stößt ein weiterer Bayernliga erfahrener Akteur zum Kader. Auch Carmine De Biasi, zuletzt für Lokalrivale DJK/TSV Wiesentheid im Einsatz, hat sich beim VfB Eichstätt und dem Würzburger FV schon höherklassig seine Meriten verdient. Dazu wechselten die U19-Nachwuchstalente und Perspektivspieler Robin Offner (JFG Steigerwald), Marko Korene (SpVgg Greuther Fürth), Adin Jakobovici (FC Schweinfurt 05) und Fabio Groß (1. FC Nürnberg) ins Kräuterdorf. Damit wird der aktuelle Kader deutlich verjüngt.

Dieses Septett soll den unerwartet großen Aderlass auffangen. Das Trio Christopher Lehmann, Max Hillenbrand und Markus Thomann schloss sich dem Landesligisten SV Euerbach/Kützberg an, während Christian Steinmetz zum 1. Juli das Spielertraineramt bei der SpVgg Giebelstadt (Kreisklasse) übernahm. Dominik Schmitt wird zukünftig als spielender Trainerassistent die Geschicke beim FC Gerolzhofen mitbestimmen. Aus beruflichen Gründen stehen Christopher Lenhart und Jonas Wirth nicht mehr zur Verfügung.

Bereits im Winter hatten sich Philipp Hummel und Leon Heppt zurückgezogen. Der Vertrag mit Shawn Hilgert wurde in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst. Damit hat der TSV Abtswind seit dem letzten Ligaspiel nahezu eine ganze Mannschaft verloren.

Auch Nicolas Wirsching und Marcel Ruft wollten sich eigentlich ihren Heimatvereinen SV Stammheim und SV Sommerach/Nordheim (beide Kreisliga) anschließen, bleiben aber wegen den „Corona-Turbulenzen“, die den TSV Abtswind besonders hart treffen, bis zum Saisonende in Abtswind und legen ihre Zukunftspläne vorerst auf Eis. Michael Dietl steht zumindest noch bis zum Jahresende zur Verfügung. „Die zahlreichen Abgänge sind unterschiedlichen Zusammenhängen geschuldet und für uns hinsichtlich der Neubesetzung, im Kontext mit den schwer nachvollziehbaren „Corona-Entscheidungen“ des BFV, zu einer extrem großen Herausforderung geworden. Einige Spieler hatten für den Sommer andere Pläne, die mit einer Weiterführung ihres Engagements beim TSV Abtswind nicht mehr vereinbar waren”, stellt Manager Christoph Mix klar. Er betrachtet es auch als eine Selbstverständlichkeit, dass die eigentlich für die ausgefallene Saison 2020/21 verpflichteten Zugänge, die verlängerte Saison bei ihren bisherigen Vereinen zu Ende spielen und somit für den TSV Abtswind erst ab Juli 2021 zur Verfügung stehen.

Aber nicht nur beim spielenden Personal, sondern auch im sportlichen Verantwortungsbereich hat sich etwas getan. Thorsten Götzelmann agiert seit Anfang des Jahres als Sportlicher Leiter. Er entlastet damit Manager Christoph Mix, der diese Position in der Vergangenheit in Doppelfunktion innehatte. Der frühere Abtswinder Spieler Razvan Constantin Paunescu hat zu Wiederbeginn des Trainingsbetriebs den Co-Trainerposten von Daniel Hämmerlein übernommen, der dieses Amt aus privaten Gründen nicht mehr umfassend ausfüllen konnte. Zudem steht der langjährige Torwarttrainer Timo Katzenberger nach seinem auskurierten Kreuzbandriss wieder auf dem Trainingsplatz.

Trotz der vielen Veränderungen im personellen Bereich bleiben die TSV-Verantwortlichen gelassen und sehen die Weichen für eine positive Zukunft in der Bayernliga bestmöglich gestellt. Text: Alexander Rausch