Ein Atomkrieg hat das Leben in der nördlichen Hemisphäre vernichtet. In einem hochtechnisierten Bunker in den Schweizer Alpen hoffen 300 Überlebende auf eine Zukunft. Doch Getreidepest und ein soziopathischer Killer nehmen dem Bunker die Lebensgrundlagen. Verzweifelt wagt Dr. Oliver Bertram zusammen mit seiner Tochter und einer kleinen Gruppe die gefährliche Flucht hinaus in den nuklearen Winter. Ihr Ziel ist Afrika, der einzige Ort, an dem menschenwürdiges Leben noch möglich scheint. Eine lange Reise durch einen lebensfeindlichen Kontinent liegt vor ihnen, die die Flüchtlinge nicht ohne Opfer hinter sich bringen können. Ausführliche Leseprobe gibt es hier und einen Buchtrailer kann man sich hier anschauen.
Die im Buch beschriebene Apokalypse in diesen lesenswerten Roman wird nicht durch irgendwelche Viren oder der Hardsun, wie in meinem Endzeit Roman „Ende der Weinlese“ ausgelöst. Es ist ein Atomkrieg der die Erde zerstört. Der Inhalt regt zum Nachdenken an und das nicht nur bei den Ostermarschierer. Es wäre auch eine gute Nachtlektüre für alle Despoten dieser Welt. Das Buch hat einen passenden Cover und der Zeilenabstand ist so gewählt das es ein Genuss ist das Buch zu lesen. Ich bin erst auf Seite hundert und ich denke das Beste kommt noch. Bis jetzt tolle Lektüre.
Vorgestellt von der SPD. Überreicht von meiner Lieblings-Kommunalpolitikerin Elvira Kahnt. Nachkochen werde ich jedenfalls ihre im Büchlein vorgestellten Mehlklöse, Heisels Pesto mit Liebstöckel und auch das Rezept für die Lachs-Spinat Lasagne von Andre Baumann regt meine Geschmacksknospen an. Der Rest liest sich gut ist aber nichts Außergewöhnliches. Die Fotos hätten schöner sein können. Aber egal, jedenfalls eine nette Idee im sonst so eintönigen Kommunalwahlkampf.
Mit Asperger im Haifischbecken Profiradsport: Jonathan Vaughters und seine einsame Mission In seiner Autobiografie erzählt der langjährige Profi und Teammanager von »einer Romanze zwischen einem zutiefst fehlerbehafteten Menschen und einem zutiefst fehlerbehafteten Sport« Bielefeld, Februar 2020 – Zwei ärztliche Diagnosen sind es, die Jonathan Vaughters’ Karriereweg im Radsport rahmen, die erklären, warum dieser so und nicht anders verlaufen musste. 1994 ist der talentierte Nachwuchsfahrer aus Colorado gerade Hals über Kopf nach Spanien aufgebrochen, um seinen Kindheitstraum wahr werden zu lassen. Da teilen ihm die Ärzte seiner neuen Mannschaft nach der Eingangs-untersuchung aufgeregt mit, er habe eine riesige linke Herzkammer und Unmengen Hämoglobin im Blut. Die idealen genetischen Zutaten für eine große Karriere, heißt es. Sein Chef beruft ihn gleich vom Amateur- ins Profiteam. Dumm nur: Es ist die Zeit, in der solche natürlichen Talente kaum noch etwas zählen, weil sich dem Sauerstoff-gehalt des Blutes auch ungestraft mit EPO auf die Sprünge helfen lässt. 2018 schließ-lich erhält Jonathan Vaughters, inzwischen erfolgreicher Teammanager, eine weitere Diagnose,als er nach der zweiten gescheiterten Ehe seine trennungsbedingte Depres-sion aufarbeitet: Er hat seit jeher das Asperger-Syndrom, eine Form von Autismus. Wie konnte das gutgehen in einem Milieu wie dem Profizirkus, der doch oft wie ein einziges großes soziales Experiment wirkt, wie ein hochkomplexes Rudel? Kein Wunder, so scheint es, dass Vaughters’ Weg im Radsport zur emotionalen Achter-bahnfahrt geriet: Er lebte seinen Traum, er fuhr abwechselnd für Teams, die als »Sau-bermänner« verlacht wurden oder im Doping-Wettrüsten alle Register zogen, er kehrte verbittert in die Staaten zurück, aber dem Radsport letztlich doch nicht den Rücken. Denn Vaughters erkannte, was nun seine Verantwortung war: Er würde fortan – sei es als Teamchef oder als Kronzeuge der Anti-Doping-Behörden – »alles in meiner Macht Stehende tun, dass nie wieder ein junger Radrennfahrer vor der Entscheidung stehen wird, entweder seinen Traum aufzugeben oder seine Seele zu verkaufen«. »Neun Leben auf zwei Rädern« lautet folgerichtig der Untertitel seiner Autobiografie »ONE-WAY TICKET«, die nun im Covadonga Verlag erscheint. Es ist ein wilder Ritt durch drei Jahrzehnte Radsportgeschichte, in denen Jonathan Vaughters bei den meisten einschneidenden Ereignissen einen Platz in der allerersten Reihe hatte. Die Sportwelt kennt Jonathan Vaughters als leichtgewichtigen Kletterer, der 1999 den 31 Jahre alten Rekord von Charly Gaul am Mont Ventoux pulverisierte. Der zwei Jahre später mit vorwurfsvoller Miene und furchteinflößender Gesichtsschwellung in die Kameras der Weltpresse blickte, als er nach einem Wespenstich aus der Tour de France ausschied, weil die Dopingregularien eine Behandlung mit Cortison verboten. Sie kennt ihn nun seit mehr als einer Dekade als Teammanager im Tweed-Outfit, als umtriebigen, keine Kontroverse scheuenden Mann hinter einer Mannschaft, die schon als Slipstream, Garmin und Cannondale antrat und nun EF Education First heißt. Sie kennt ihn als meinungsstarken Macher, der sich – ob nun als Präsident der Vereinigung der Profiteams AIGCP oder via Twitter – gern mit den Mächtigen des Metiers anlegt. In »One-Way Ticket« verrät er, was ihn dann antreibt und die Messer wetzen lässt. Mit den hohen Herren vom Radsportweltverband UCI, mit dem Team Sky bzw. Ineos und immer wieder auch mit Lance Armstrong.
Sechs Kandidaten stellte der Chefredakteur und sein Stellvertreter vor. Die Redaktion war in voller Mannschaftsstärke angerückt. Liveticker, zwei Fotografen und einiges mehr. Kleine Filmchen von einem fragestellenden Mädchen wurden gezeigt. Peter Hauck kam im Matrosenoutfit. Er wolle damit auf das Fastnachtmuseum aufmerksam machen. Die Zuhörer waren amüsiert. Dann das, ein stadtbekannter Säufer schrie etwas wie „Scheiß Juden!“ in Richtung Bühne. Das war natürlich zu viel. Die drei von der Soko machten sich klein. Sie wollten damit nichts zu tun haben. Dann ging die Seitentüre auf und zwei Polizisten bitteten den Störer mitzukommen. Die zahlreich erschinenen Zuhörer/innen lernten etwas über Saatkrähen und warum man sie nicht abschießen darf,kennen. Das Publikum stellte Fragen zu Kultur- und Tourismus. Der Womoplatz soll vergrößert werden. Günstiger Wohnraum ein großes Thema. Wirtschaft im Zeichen des E-Mobilitätswahn. Innenstadtbelebung und einiges mehr. An Corona dachte noch niemand.
Eigentlich sollten die gelben Säcke ja auf die Haushalte verteilt werden. Nachdem dies nicht geschehen ist machte ich mich auf im Landratsamt welche zu besorgen. Pustekuchen. Hatten keine mehr. Ich lief unverrichteter Dinge wieder zurück zum Parkplatz am Bleichwasen. Dort traf ich die von mir überaus geschätze Buchhändlerin einer Buchhandlung am Marktplatz. Sie hätte noch welche. Also wieder zurück über die alte Mainbrücke in die Stadt. Vielen Dank noch für die Gelben Säcke. Auf den Weg hin und zurück habe ich dann halt auch ein paar Aufnahmen vom Sonnenaufgang machen können.
Bei Arnold brannte die Hütte und die Fotografen schubsten sich zum Teil die Treppe runter. Ich saß gechillt in der ersten Reihe und habe meine Fotos gemacht. Immer ein Erlebnis mit den ganzen Kulturschaffenden. Vielleicht kann ich mich heuer wieder einmal aufraffen.
Nervenkitzel unter der Flamme Rouge: „Das ist so, als ob man betrunken ist, man fährt wie durch einen Tunnel, ich habe alles nur gedämpft wahrgenommen. Mein Körper hat sich gegen jeden Tritt gewehrt. Die Beine haben zugemacht, nachdem ich über eine Stunde Vollgas gefahren war. Ab und zu habe ich ein paar deutsche Schreie im Publikum gehört“, kann sich Simon Geschke nur noch verschwommen an die letzten Meter seines größten Tages auf dem Rennrad erinnern. „Erst hörst du hinter dir die Motorräder und weißt, dass das Feld nicht mehr weit sein kann. Und dann siehst du das erste Vorderrad neben dir, und schlagartig bricht deine Leistung ein. Es ist vorbei“, schildert derweil Fabian Wegmann den Moment des unverhofften Scheiterns. Fünf, sechs, sieben Stunden dauern die berühmten Radrennen, die Klassiker wie Paris–Roubaix und die Etappen der Tour de France, doch die Entscheidung fällt meist erst im Finale, manchmal in Bruchteilen von Sekunden. Und so lückenlos die TV-Kameras das Geschehen auch inzwischen verfolgen: Was in solchen Augenblicken tatsächlich in den Köpfen der Fahrer vorgeht, bleibt Zuschauern und Reportern verborgen. Daniel Lenz und Florian Summerer legen mit „FLAMME ROUGE“ nun ein schön gestaltetes, reich illustriertes Buch voller Interviewporträts vor, die genau diesem Geheimnis einfühlsam auf den Grund gehen. Das Kölner Autorenduo hat mit zahlreichen Profis von einst und heute über jene Situationen gesprochen, die ein Radsportler unter allerhöchster Anspannung erlebt, mit schmerzenden Muskeln und voller Adrenalin: Fabian Cancellara, Gerald Ciolek, Martin Elmiger, Robert Förster, Simon Geschke, Hermann Jungbluth, Freddy Maertens, Christophe Mengin, Robert Millar, Leontien van Moorsel, Evaldas Šiškevi?ius, Didi Thurau, Alexander Winokurow und Trixi Worrack nehmen uns in „FLAMME ROUGE“ mit ins packende Finale legendärer und vergessener Rennen, lassen uns an ihrem Innenleben teilhaben und den Puls noch einmal in die Höhe schnellen.
Daniel Lenz & Florian Summerer: FLAMME ROUGE Nur noch 1000 Meter – Radprofis erzählen ihre Schicksalsmomente
Covadonga Verlag, 2019 ISBN 978-3-95726-039-0
Hardcover; 272 Seiten im Format 24 cm x 16 cm; mit 71 überwiegend farbigen Fotos
Klappentext: Sylt wird von einer mysteriösen Einbruchserie erschüttert: Nicht die millionenschweren Luxusvillen werden überfallen, sondern die Häuser älterer, alleinstehender Frauen. Die Polizei ist ratlos. Ex-Hauptkommissar Karl Sönnigsen will den ehemaligen Kollegen unter die Arme greifen – und zwar auf seine ganz eigene Art: Mit Freund Onno, Strohwitwe Charlotte und seiner langjährigen Bekannten Inge stellt Karl ein mit allen Wassern gewaschenes Ermittlerteam auf die Beine.
Das Buch, herausgegeben im Main 2017 ist in gewisserweise schon lustig geschrieben. Ein bisschen viel heile Welt am Ende kann man die Seeluft riechen. Ich habe es geschenkt bekommen. Ob ich mir es gekauft hätte kann ich nicht sagen. Ich kannte Dora Held vorher nicht.
Nie wieder Essanfälle ist ein außergewöhnlicher Bericht, der – wissenschaftlich fundiert – Perspektiven auf einen neuen therapeutischen Ansatz bei Bulimie und anderen Essstörungen eröffnet. Jahrelang gaben Essanfälle und Erbrechen den Rhythmus im Leben von Kathryn Hansen vor. Nach zahlreichen gescheiterten Therapien entschloss sich die Autorin, die Bulimie ohne fremde Hilfe zu besiegen. Es ist ein mit großer Sachknntnis geschriebenes Buch mit großer Klarheit und mit der ehrlichen Verarbeitung des eigenen Erlebten.Dieses Buch kann vielen Menschen helfen ihre Essensprobleme zu lösen. Es hilft tiefgreifend, aber es geht nicht von alleine. Wer seine Problemme in dieser Richtung überwinden will muss es auch richtig wollen. Das Buch liest sich gut auch wenn manche Sachen etwas langatmig beschrieben werden. Eine bemrkenswerte Frau hat hier ein Buch zum Thema geschrieben das meiner Meinung noch viel Beachtung finden wird.
Ihr war klar geworden, dass
unkontrolliertes Essen kein Ersatzproblem, sondern das eigentliche
Problem war, und sie begann, ihre Energie auf ihr ungesundes
Essverhalten zu fokussieren. Wenn Heißhunger sich zurückmeldete, brachte
Hansen ihre mentale Stärke fast sportlich in Stellung. Ziel war es, das
instinktive Bedürfnis, sich hemmungslos vollzustopfen, einfach nicht
zuzulassen, ihm keinerlei Aufmerksamkeit zu schenken. Indem die Autorin
sich quasi jenseits ihrer Essstörung neu aufstellte, konnte sie schnell
und dauerhaft genesen.
Nie wieder Essanfälle ist getragen von der inspirierenden Idee einer starken und positiven Persönlichkeit. Abgesichert durch aktuelle Studien skizziert Kathryn Hansen einen ungewöhnlichen Weg, der bereits vielen Betroffenen wieder zu einem selbstbestimmten Leben verholfen hat.
”Dieses Buch ist ein absolutes Muss für jeden, der an Bulimie oder Binge Eating Störung leidet. Kathryn Hansen erklärt die im Bewusstsein verankerten Muster für solche Essgewohnheiten mit beeindruckender Klarheit. Dieses bahnbrechende Buch ist die Basis meiner professionellen Arbeit mit Menschen mit Binge Eating Störung, und ich habe unzählige Männer und Frauen erlebt, die völlig gesund wurden, nachdem sie den Ansatz einmal verstanden hatten.“ – Dr. Amy Johnson, Psychologin
In Bayern gibt es nicht nur hohe Berge, grüne Wiesen und das traditionelle Oktoberfest, sondern auch viele Geister, jede Menge rätselhafte Vorkommnisse und paranormale Erscheinungen wie zum Beispiel den Geist von Ludwig II. am Starnberger See. Zahlreiche Schauplätze wie unheimliche Wälder, geheimnisumwitterte Seen und gespenstische Burgen laden zu einer weiß-blauen Gänsehaut-Tour durch den Süden Deutschlands ein. Die bekannte Spuk-Autorin Gabriele Hasmann erzählt wahre Geschichten von mysteriösen Begegnungen, verwoben mit historischen Hintergründen und persönlichen Zeugenaussagen.
Produktdetails:
ISBN: 978-3-8000-7725-0
Titel: Spuk in Bayern – Gabriele Hasmann
Untertitel: Der königliche Wassergeist, die Weiße Frau und andere mysteriöse Begebenheiten
Seitenanzahl: 168
Eine Geschichte aus dem Radsportvon Michael Ostermann
16,80 Euro inkl. 7% MwSt.
Broschur, 288 Seiten im Format 21 cm x 13,6 cm, mit Farbfotostrecke
ISBN 978-3-95726-037-6
März 2019
Die aufrüttelnde Geschichte eines deutschen Radprofis.
»Die Aussicht wieder glücklich zu sein, ohne Schmerz, ohne den Frust, ohne das Gefühl, nicht er selbst zu sein, hat etwas Befreiendes. Dominik Nerz ist gerade 27 Jahre alt geworden, eigentlich das beste Alter für einen Radprofi. Aber glücklich ist er mit seinem Leben schon lange nicht mehr. In den Jahren zuvor hat er seinen Körper fast zugrunde gerichtet. Mutwillig, bis an den Rand des Todes. Weil er bei der Tour de France unter die besten zehn im Gesamtklassement fahren sollte. Er hat trotzdem immer weiter gemacht, seinen Körper geschunden, weit über die Grenze des Verträglichen hinaus. In der Saison 2015 ist er mehrmals schwer gestürzt. Seinem von einer Magersucht gezeichneten Körper gönnt er dennoch keine Pause. Er macht einfach weiter, weil sein Sport das so vorsieht und er das verinnerlicht hat in all den Jahren, in denen er seit seiner Kindheit Rennen gefahren ist…«
Dominik Nerz hat früh alles auf die Karte Radsport gesetzt. Schon mit zwanzig unterschreibt er beim Team Milram seinen ersten Profikontrakt. Es folgen weitere Engagements bei Spitzenteams. In den Bergen ist er einer der Stärksten im Peloton, er fährt als Edelhelfer an der Seite von Tour-Siegern. Das aufstrebende Team Bora-Argon18 verpflichtet ihn als Kapitän für die großen Rundfahrten. Die Zielvorgabe: Top Ten bei der Tour de France. Doch daraus wird nichts.
Es sind die wiederkehrenden, unheimlichen Leistungseinbrüche aus dem Nichts, die Dominik Nerz’ Karriere prägen. Magersucht. Eine unheilige Allianz aus Ehrgeiz und Zweifeln. Und schließlich die unvermeidlichen Stürze, wiederholt auf den Kopf, und ohne die Muße, alles in Ruhe abzuklären und auszukurieren. Dominik Nerz will es allen beweisen und steigt auch mit Gehirnerschütterung schnell wieder aufs Rad. Doch im Herbst 2016 muss er konstatieren: Es geht nicht mehr. Mit 27 Jahren, im besten Rennfahreralter, zieht er einen Schlussstrich unter das Kapitel Radsport. Einen Plan B hat er nie gehabt.
Auf Basis vieler Gespräche mit Dominik Nerz und seiner Familie, mit Trainern, Teamchefs, Ärzten, Sportpsychologen und Fahrerkollegen erzählt Michael Ostermann die bezeichnende Geschichte eines deutschen Radprofis. Es ist die Geschichte von der schaurigen Faszination Spitzensport. Von einem atemlosen Metier, in dem es zum guten Ton gehört, seine Gesundheit permanent aufs Spiel zu setzen. Von Talent, Hoffnung, Leistungsdruck. Von der fragilen Balance zwischen Körper und Geist. Von immenser Willensstärke und purer Unvernunft. Und von einer späten Einsicht, die eine vielversprechende Karriere vorzeitig beendet… Wichtig, erhellend, lesenswert.
Der Autor: Michael Ostermann arbeitet seit Mitte der neunziger Jahre als Sportjournalist mit Schwerpunkt Radsport. In der Hamburger Lokalredaktion der Tageszeitung »Die Welt« erlebte er den Aufstieg von Jan Ullrich bei der RG Hamburg. Inzwischen lebt er als Freier Autor in Köln und arbeitet u.a. für sportschau.de, »RoadBIKE«, dpa und »Neue Zürcher Zeitung«. Inzwischen hat er 14 Mal von der Tour de France berichtet sowie viele Male von den Klassikern Mailand–Sanremo, Flandern-Rundfahrt und Paris–Roubaix.
Die handgeschmiedete Truhe drückte auf seiner rechten Schulter. Hergestellt von einem Schmid aus Lüneburg begleitete sie ihn durch die ganzen napoleonischen Kriege. Das barocke Deckblatt auf dem Schloss machte sie besonders kostbar. Sie wurde wahrscheinlich um das Jahre 1750 gebaut. Johannes Willinger konnte, als Marketender getarnt, in einem Ochsenfuhrwerk mitfahren. Die Schlacht ist die blutigste des 19. Jahrhunderts. Napoleon war im Oktober 1813 geschlagen. In Leipzig läuteten die Glocken. Er kämpfte für den Rheinbund auf der Seite des Kaisers. Bei Fulda musste er dann das Ochsenfuhrwerk verlassen.
Er war jetzt zehn Tage unterwegs, seine Schultern schmerzten und waren Wund. In Kitzingen such-te er eine Bleibe. Er war jetzt zehn Jahre als Söldner bei den Franzosen im Krieg gewesen. Der Schlaf tat ihm gut.
In Hanau kämpft in einer zweitägigen Schlacht Napoleons Restarmee gegen eine bayerisches-österreichisches Heer. Mit Erfolg für den Kaiser der sich absetzten konnte.
Fast zur gleichen Zeit werden in Berlin zwei Mitglieder einer Mordbrennerbande auf der dem Scheiterhaufen verbrannt. Es war die letzte Hinrichtung durch verbrennen in Deutschland.
In Leipzig wird Richard Wagner geboren.
Am nächsten Morgen versuchte Willinger Arbeit zu finden. Drei Tage sprach er bei Weinhändlern, Bauern und verschiedenen anderen Handwerkern vor. Er hatte in keinem Gewerk einen Gesel-lenbrief. Beim Bäckermeister Geitz in der Rosengasse fand er dann Arbeit. Bei freier Kost und Logis und 10 Kreuzer die Woche gewöhnte er sich nur langsam an die schwere Arbeit. Willinger ging zum Pflegschaftsrat und durch andere sachleitende Verfügungen musste er sich durch das bürokrati-sche Labyrinth in Kitzingen arbeiten. Am Ende stand die Verleihung des Bürgerrechts bei dessen Unterzeichnung dem Beamten der Stadt ein Fauxpas in der Form passierte das er das Tintenfäss-chen umstieß und man den Namen Willinger nur noch halb lesen konnte. Beim neuaufsetzen des Stadtdokuments wurde aus Willinger dann Will.
Grundlage der Geschichte ist ein Gedächtnisprotokoll mit Elisa Will vermischt mit der Phantasie von Autor Hans Will. So entsteht nun dieser zum Teil autobiographische Roman.