Buchtipp: Jonathan Vaughters – One-way Ticket

Mit Asperger im Haifischbecken Profiradsport: Jonathan Vaughters und seine einsame Mission In seiner Autobiografie erzählt der langjährige Profi und Teammanager von »einer Romanze zwischen einem zutiefst fehlerbehafteten Menschen und einem zutiefst fehlerbehafteten Sport« Bielefeld, Februar 2020 – Zwei ärztliche Diagnosen sind es, die Jonathan Vaughters’ Karriereweg im Radsport rahmen, die erklären, warum dieser so und nicht anders verlaufen musste. 1994 ist der talentierte Nachwuchsfahrer aus Colorado gerade Hals über Kopf nach Spanien aufgebrochen, um seinen Kindheitstraum wahr werden zu lassen. Da teilen ihm die Ärzte seiner neuen Mannschaft nach der Eingangs-untersuchung aufgeregt mit, er habe eine riesige linke Herzkammer und Unmengen Hämoglobin im Blut. Die idealen genetischen Zutaten für eine große Karriere, heißt es. Sein Chef beruft ihn gleich vom Amateur- ins Profiteam. Dumm nur: Es ist die Zeit, in der solche natürlichen Talente kaum noch etwas zählen, weil sich dem Sauerstoff-gehalt des Blutes auch ungestraft mit EPO auf die Sprünge helfen lässt. 2018 schließ-lich erhält Jonathan Vaughters, inzwischen erfolgreicher Teammanager, eine weitere Diagnose,als er nach der zweiten gescheiterten Ehe seine trennungsbedingte Depres-sion aufarbeitet: Er hat seit jeher das Asperger-Syndrom, eine Form von Autismus. Wie konnte das gutgehen in einem Milieu wie dem Profizirkus, der doch oft wie ein einziges großes soziales Experiment wirkt, wie ein hochkomplexes Rudel? Kein Wunder, so scheint es, dass Vaughters’ Weg im Radsport zur emotionalen Achter-bahnfahrt geriet: Er lebte seinen Traum, er fuhr abwechselnd für Teams, die als »Sau-bermänner« verlacht wurden oder im Doping-Wettrüsten alle Register zogen, er kehrte verbittert in die Staaten zurück, aber dem Radsport letztlich doch nicht den Rücken. Denn Vaughters erkannte, was nun seine Verantwortung war: Er würde fortan – sei es als Teamchef oder als Kronzeuge der Anti-Doping-Behörden – »alles in meiner Macht Stehende tun, dass nie wieder ein junger Radrennfahrer vor der Entscheidung stehen wird, entweder seinen Traum aufzugeben oder seine Seele zu verkaufen«. »Neun Leben auf zwei Rädern« lautet folgerichtig der Untertitel seiner Autobiografie »ONE-WAY TICKET«, die nun im Covadonga Verlag erscheint. Es ist ein wilder Ritt durch drei Jahrzehnte Radsportgeschichte, in denen Jonathan Vaughters bei den meisten einschneidenden Ereignissen einen Platz in der allerersten Reihe hatte. Die Sportwelt kennt Jonathan Vaughters als leichtgewichtigen Kletterer, der 1999 den 31 Jahre alten Rekord von Charly Gaul am Mont Ventoux pulverisierte. Der zwei Jahre später mit vorwurfsvoller Miene und furchteinflößender Gesichtsschwellung in die Kameras der Weltpresse blickte, als er nach einem Wespenstich aus der Tour de France ausschied, weil die Dopingregularien eine Behandlung mit Cortison verboten. Sie kennt ihn nun seit mehr als einer Dekade als Teammanager im Tweed-Outfit, als umtriebigen, keine Kontroverse scheuenden Mann hinter einer Mannschaft, die schon als Slipstream, Garmin und Cannondale antrat und nun EF Education First heißt. Sie kennt ihn als meinungsstarken Macher, der sich – ob nun als Präsident der Vereinigung der Profiteams AIGCP oder via Twitter – gern mit den Mächtigen des Metiers anlegt. In »One-Way Ticket« verrät er, was ihn dann antreibt und die Messer wetzen lässt. Mit den hohen Herren vom Radsportweltverband UCI, mit dem Team Sky bzw. Ineos und immer wieder auch mit Lance Armstrong.

Hier geht es zur Leseprobe und hier kann man beim ambitionierten Radsportverlag direkt bestellen.

Teilstück bei Paris-Roubaix nach John Degenkolb benannt

Herzlichen Glückwunsch John Degenkolb zum eigenen Kopfsteinpflaster in Paris-Rouybaix! Dazu John Degenkolb bei der Einweihung seines Teilstückes: „Ich konnte mir die Ehre nicht vorstellen, meinen eigenen Pavé bei der Königin aller Klassiker, in der Hölle des Nordens, bei meinem Lieblingsrennen, im Verlauf von Paris-Roubaix, einem Pavé namens JOHN DEGENKOLB, und an der Spitze eines der Pavillons zu erhalten Die prestigeträchtigsten, eine der längsten und härtesten. Dies entspricht definitiv meinen Erwartungen. OK, ich habe das Rennen gewonnen. Aber auch hundert andere haben es geschafft. Ich habe auch die Kopfsteinpflaster-Etappe der Tour de France gewonnen, aber andere Fahrer haben das vor und nach mir getan. Es ist unglaublich und ich muss mich ganz herzlich bei allen bedanken, die dies möglich gemacht haben. Dies ist jedoch nicht nur pure Freude, sondern auch eine große Verantwortung sowie ein Botschafter von @lesamisdeparisroubaix, einer wunderbaren Gruppe von Radsportbegeisterten, die Verbringen Sie Ihre ganze Freizeit damit, die Rennstrecke zu schützen, die Fahrradkultur am Leben zu erhalten und sicherzustellen, dass das Rennen so hart bleibt wie seine erste Ausgabe im Jahr 1896. Sie haben vielleicht schon von den Problemen des letzten Jahres mit dem Juniorenrennen Paris-Roubaix gehört. Ja Es war meine Idee zu helfen. Um einer größeren Gruppe von Menschen zu zeigen, dass unser geliebter Sport, mein Beruf, das Radfahren, in Gefahr ist. Wir brauchen eine solide Basis, um die Jugendlichen zu unterstützen, ihre Rennen zu sichern und ihnen zu zeigen, wie cool Radfahren ist. Diese Unterstützung ist die Basis für alles. Es gab so viele Leute, die sofort geholfen haben … und dieser Pavé ist auch ein kleines bisschen ihr Pavé. Ohne die Community, die Fans und ihr Engagement für den Sport würde ich jetzt nicht mit Tränen in den Augen hier stehen. Vielen Dank. Vielen Dank. Vielen Dank. Gracias. Mille Grazie und Merci Beaucoup!“ Text: lotto Soudal

25. Internationale Spezialradmesse in Germersheim – Erfindergeist gefragt – jetzt bewerben!

„Mit dem Erfinderwettbewerb möchten wir dem menschlichen Ideenreichtum auf der Spezialradmesse eine spezielle Plattform bieten“, beschreibt Spezi-Veranstalter Hardy Siebecke die Intension des zum dritten Mal veranstalteten Kreativwettbewerbs. „Im Bürgerhaus Germersheim zwischen Halle 3 und E-Parcours werden wir aus den eingereichten Bewerbungen die zehn aussichtsreichsten Wettbewerbsteilnehmer präsentieren.“ Eine Fachjury kürt gemeinsam mit dem Publikum die drei Gewinner mit den zukunftsträchtigsten Produkten. Der Erstplatzierte erhält die Trophäe „Der Spezi 2020″ sowie einen kostenlosen Standplatz auf der 2021er Messe, Platz 2 und 3 bekommen eine Gratisanzeige im Messekatalog des kommenden Jahres. Bereits zum 25ten Mal begrüßt die weltweit größte Spezialradmesse ihre in- und ausländischen Fans am 25. und 26. April 2020 in Germersheim. Rund 10.000 Besucher aus der ganzen Welt sind traditionell vor Ort, wenn die über 130 Austeller ihre speziellen Fahrrad-Exponate zeigen. Innovatives und Bewährtes rund um Liegeräder, Transporträder, Velomobile, Falträder, Dreiräder, Tandems, E-Bikes und Pedelecs, Reha-Mobile, Klassiker, Fahrradanhänger, Ruderräder, Familienräder, Tretroller, Sesselräder und Zubehör wird zwei Tage lang in vier Hallen und auf einem großen Freigelände zu sehen sein. 3. Spezi-Erfinderlabor: Das Bewerbungsverfahren für den Erfinderwettbewerb 2020 im Rahmen der 25. Internationalen Spezialradmesse in Germersheim (25. und 26. April) ist angelaufen. Mitmachen kann jeder, der eine innovative Idee oder einen Prototypen rund um das Thema Mobilität auf einem, zwei, drei oder vier Rädern in petto hat. Bis zum 31. März kann man sich bewerben unter www.umfrageonline.com/s/ff32094. „Wir zeigen seit einem Vierteljahrhundert das größte Angebot an Liegezwei- und Liegedreirädern weltweit“, freut sich Hardy Siebecke, der mit einem 100-köpfigen Organisationsteam die internationale Messe stemmt. „Auch Transporträder und vollverkleidete Velomobile sind mit zahlreichen Ausstellern vertreten, und der Reha-Bereich bzw. die Mobilität von Menschen mit Einschränkungen liegt uns besonders am Herzen.“ Einen eigenen Probeparcours bestücken die unterschiedlichsten Modelle mit E-Motor, die auf dem großen Gelände im Lamotte-Park Probe gefahren werden können; ebenso wie die muskelbetriebenen Fahrzeuge, für die der Busbahnhof als Teststrecke zur Verfügung steht. Ein Vortragsprogramm mit Reiseberichten und technischen Referaten rundet das abwechslungsreiche Angebot der Spezialradmesse ab. Weitere Infos unter www.spezialradmesse.de und auf Facebook. Zum Erfinderwettbewerb: www.umfrageonline.com/s/ff32094

Beiersdorfer HERRMANN RADTEAM erneut Deutscher Meister im Mannschaftszeitfahren

Auflösung der Profistruktur trotz Titelgewinn

Bei den am Wochenende ausgetragenen Deutschen Meisterschaften im Teamzeitfahren in Genthin verteidigte das Herrmann Sextett erfolgreich seinen im Vorjahr errungenen Titel.Christopher Hatz, Florian Obersteiner, Miguel Heidemann, Florenz Knauer, Leon Echtermann und Lennart Jung waren über die 50km Distanz am Ende 14 Sekunden schneller als die Mannschaft „Lotto-Kern Haus“.

Text/Foto: Herrmann Radteam

Sportdirektor Grischa Janorschke zeigte sich begeistert: „Die letzten 4 Wochen waren durchwegs so, dass wir immer mit dem Gedanken unterwegs waren, dass wir zum Saisonende aufhören. Das belastet schon. Aber keiner der Jungs hat den Kopf hängen lassen und heute hat das Team Charakter gezeigt.“Dabei begann der Wettkampf in Sachsen-Anhalt alles andere als optimal. Ausgerechnet der als starker Zeitfahrer geltende Leon Echtermann hatte nicht die besten Beine und musste immer wieder Führungen auslassen. „Doch dafür fuhr Lennart Jung überragend,“ so Janorschke. Die Franken markierten dadurch bereits die beste Zwischenzeit und konnten den Vorsprung bis ins Ziel halten.„Wir haben sportlich die richtige Antwort auf all die Probleme und den Ärger der vergangenen Wochen gegeben“, meint Teamchef Stefan Herrmann und spielt damit auch noch einmal die Nichtnominierung zur Deutschland-Tour an. „Wir sind eins der besten deutschen Continental-Teams, dass man Deutscher Meister wird und sich trotzdem kein Sponsor bereit erklärt, bei uns einzusteigen, das gibt es wahrscheinlich nur im Radsport. Es geht einfach nichts vorwärts.“ Es ist paradox: Durch den Sieg in Genthin sind die Herrmänner in der Bundesliga-Teamwertung bis auf zwei Zähler an den Spitzenreiter „P&S-Metalltechnik“ herangerückt. Und auch in der Einzelwertung hat der Gesamtdritte Hatz durchaus noch Chancen auf den Gewinn der Rad-Bundesliga. Erfolgreicher kann man kaum eine Saison bestreiten, dennoch stehen die Franken ohne frisches Geld vor dem Aus. Die Bundesliga wird in den kommenden zwei Wochen mit „Rund um Sebnitz“ und der „Sauerland Rundfahrt“ entschieden.

Stefan Herrmann zieht Radteam zurück

Stefan Herrmann mit seinem Sportlichen Leiter Grischa Janorschke (r.) Foto: Radteam Herrmann

Das bayerische Continental Team mit Sitz im mittelfränkischen Baiersdorf wird sich zum Ende der Saison auflösen. Teamchef Stefan Herrmann, der seine Mannschaft zu Jahresbeginn mit dem Continental Status ins Rennen geschickt hatte und mit großen Ambitionen gestartet war, zeigt sich enttäuscht: „Wir mussten einmal mehr erkennen, dass sich Sponsoren nur schwer für unseren Sport begeistern lassen. Ich wäre gerne wieder einen Schritt weiter gegangen, doch das geht nur mit frischem Geld. Eine Weiterentwicklung für unsere gesamte Mannschaft benötigt einfach einen zusätzlichen Sponsor, um den wir uns massiv bemüht haben. Leider ist uns das trotz vieler Gespräche nicht gelungen“. Trotz zahlreicher Erfolge, national wie auch auf internationaler Bühne, sind die Baiersdorfer auch enttäuscht über die Wahrnehmung in den Medien und die Nichteinladung zur Deutschland Tour.„Der regionale Sport findet immer weniger Beachtung“, sagt Sportdirektor Janorschke. „Wir haben Bundesliga-Rennen gewonnen, Wertungstrikots bei internationalen Rennen geholt, wir kümmern uns intensiv um den Nachwuchs, das alles blieb ohne Resonanz. Wir haben in den vergangenen drei Jahren jede Saison bei den Deutschen Meisterschaften Medaillen geholt, Ende Juni gewann Miguel Heidemann zuletzt den DM-Titel im Zeitfahren, wir sind immer noch amtierender Deutscher Meister im Mannschaftszeitfahren. Und wir haben unseren jungen Rennfahrern im U 23 Bereich mit unserem Rundfahrt-Programm sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten und den Vergleich mit der internationalen Spitze geboten“.Teamchef und Hauptsponsor Stefan Herrmann hat seine Fahrer und das Team-Umfeld am Wochenende über seine Entscheidung unterrichtet. „Letzten Endes blieb mir keine andere Wahl – Stillstand ist Rückschritt. Ich denke jetzt erst einmal wieder an meine Familie und das eigene Unternehmen. Man soll aufhören, wenn`s am Schönsten ist. Das Thema Continental-Team ist vorbei. Ich danke allen unseren Sponsoren, Partnern und Unterstützern, es war eine schöne Zeit und wir bleiben natürlich mit unserem Herrmann-Radteam-Verein dem Sport treu, denn wir wollen für Schüler- und Jugendfahrer weiter ein Unterstützer sein und bleiben“. Text: Radteam Herrmann

Herrmann Radteam verpflichtet mit Lukas Baldinger ein weiteres Talent

Foto: Radteam Herrmann

Das Herrmann Radteam ist wie angekündigt noch einmal auf dem Transfermarkt tätig geworden und hat ein weiteres hoffnungsvolles Radtalent unter Vertrag genommen. Ab sofort tritt der 20-jährige Lukas Baldinger aus Merdingen für die Franken in die Pedale. Der talentierte Schwarzwälder kommt von der französischen Mannschaft Haguenau VC Epernay nach Franken und bringt gleich die Empfehlung eines Rundfahrtsieges mit. In überzeugender Manier gewann der Herrmann Neuzugang bei der Tour du Piemont am vergangenen Wochenende die dritte Etappe, die Sprint- und die Gesamtwertung. Welche eine Empfehlung!„Ich freue mich auf mein neues Team und bin bereit für die nächste Rundfahrt“, so der Youngster. Und das wird der 56. Giro ciclistico valle d`Aosta sein, der vom 16.-21.7. stattfindet, eine schwere U 23 Rundfahrt in Italien. „Lukas kommt aus einer total radsportverrückten Familie“, freut sich Teamchef Stefan Herrmann. „Sein Vater war deutscher Meister, später lange Jahre als Profi unterwegs und steuert heute als sportlicher Leiter die Geschicke der Damen-Equipe WNT Rotor um die so erfolgreiche deutsche Fahrerin Lisa Brennauer, sein Opa Bernhard war 20 Jahre lang Nationaltrainer in Luxemburg.“ Ich kannte ihn gut und war bei meinen Kaiserstuhl Aufenthalten oft Kunde in seinem kleinen Radsportshop im Keller seines Hauses.

Miguel Heidemann wird den Prolog der italienischen Rundfahrt in Aosta erstmals im schmucken Zeitfahranzug des neuen deutschen Meisters bestreiten. Und wenige Tage später – und darüber freut man sich im Frankenland besonders – starten die blauen Herrmann Farben bei der Tour Alsace.Am 31. Juli beginnt die 5 Etappenfahrt in Sausheim unweit von Mulhouse gelegen.Vor wenigen Tagen flatterte die Einladung für den Start bei der elsässischen Tour in den Briefkasten in Baiersdorf.

„Das ist eine tolle Geschichte für uns“, meint Sportdirektor Grischa Janorschke. „Wir freuen uns einmal mehr, dass man auf uns aufmerksam geworden ist. Und wir werden mit der Verpflichtung von Lukas Baldinger auch wieder unserer Aufgabe und unserer Philosophie gerecht, junge Fahrer weiter auszubilden und zu fördern“.

Buchwald, Hinkel und Tedesco: Drei Fußball-Stars satteln am 3. Oktober für den guten Zweck um

Einer der Erfolgsfaktoren des LILA LOGISTIK Charity Bike Cups ist seine familiäre Atmosphäre. Selten kommt man mit so vielen Prominenten so entspannt ins Gespräch wie an diesem Tag. Das wird am 3. Oktober in Marbach am Neckar nicht anders sein. Und die Liste der Stars ist lang. Unter anderen werden drei Fußball-Stars für den guten Zweck umsatteln: Weltmeister Guido Buchwald, VfB-Legende Andreas Hinkel und Ex-Schalke-Trainer Domenico Tedesco.

Guido Buchwald

Viel Worte muss man über den 58-Jährigen nicht verlieren. Er wurde mit dem VfB zweimal Deutscher Meister (1984 und 1992) – und vor allem mit der Nationalmannschaft 1990 Weltmeister. Sein Auftrag im Finale gegen Argentinien (1:0): Diego Armando Maradona bewachen, einen der größten Spieler aller Zeiten. In diesem Endspiel war davon aber nichts zu sehen, Buchwald nahm ihn komplett aus der Partie. Nun wechselt er für den LILA LOGISTIK Charity Bike Cup die Sportart und steigt bei der LILA Tour aufs Rad. „Wenn ich damit Kindern helfen kann,“, sagt er, „mache ich das sehr gerne.“

Andreas Hinkel

Foto: Veranstalter

Beim VfB redet man oft über die Jungen Wilden. Einer der diese Marke prägte, war Andreas Hinkel. Zusammen mit anderen VfB-Eigengewächsen wie Kevin Kuranyi und Timo Hildebrand wurde er 2003 völlig überraschend Vizemeister mit den Roten. Später zog der heute 37-Jährige weiter zum FC Sevilla und Celtic Glasgow, wo er einer der erfolgreichsten deutschen Fußballer im Ausland wurde. Unter ??anderem gewann er mit Sevilla den Uefa-Pokal und den spanischen Pokal, mit Celtic triumphierte er in der Liga und ebenfalls im Pokal. Für ihn ist es nach 2015 der zweite Start beim LILA LOGISTIK Charity Bike Cup. „Das hat damals einen Riesenspaß gemacht“, erinnert er sich, „aber in den letzten Jahren hat es zeitlich leider nie hingehauen. Umso mehr freue ich mich, dass ich jetzt wieder dabei sein kann.“

Domenico Tedesco

Der 33-Jährige wird zusammen mit Andreas Hinkel eine Mannschaft als Kapitän anführen. Die zwei sind schließlich ein eingespieltes Team, 2015 führten sie als Trainer-Duo die U17 des VfB zur Vizemeisterschaft. Für Tedesco der Startschuss einer Karriere, die einem Märchen gleicht. Über den Hoffenheimer Nachwuchs und Erzgebirge Aue landete er im Sommer 2017 bei Schalke 04, mit gerade einmal 31 Jahren. Ein Jahr später feierte er mit dem Club sensationell die Vize-Meisterschaft. Fester Bestandteil seines sportlichen Lebens: das Radfahren. „Da kann ich super abschalten“, sagt er – und fügt lachend hinzu: „Aber nur im ganz gemütlichem Hobby-Tempo.“ Da ist er am 3. Oktober bei der entspannten LILA Tour genau richtig. Denn da steht der Spaß im Vordergrund. Sehr zur Freude von Tedesco: „Für mich ideal.“

Der Sponsor des Teams Tedesco/Hinkel steht noch nicht fest. Guido Buchwald wird mit der mehrfachen deutschen Mountainbike-Meisterin Elisabeth Brandau das Team Ensinger anführen.

Die gesamte Liste der Teamkapitäne, weitere Infos sowie die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es im Netz unter: www.charity-bike-cup.de

Vorbereitung: Bayern Kitzingen – SG Castell/Wiesenbronn 1:3

Die beiden Kreisliga Mannschaften testeten auf dem Bayernplatz am Etwashäuser Bleichwasen für die kommende Saison. Die Mannschaft aus dem Steigerwald agierte dabei cleverer als die Kitzinger Truppe. Die eingespielte Mannschaft um Spielertrainer Oliver Koch war stets im Bilde und machte einen mannschaftlich geschlossenen Eindruck. Anders die Bayern wo man doch merkte das sich Stammspieler und Neuzugänge noch ein bisschen näher kommen müssen. Nur als geschlossenes Team dürften die Bayern eine ähnlich erfolgreiche Saison, wie die Abgelaufene, spielen können. Unten einige Impressionen. Spielinfos gibt es hier. Aber nochmal dumm gefragt, wieviele Pauls gibt es eigentlich in der SG 🙂

Herrmann Radteam aus Baiersdorf feiert deutschen Meistertitel

Einmal mehr darf sich die fränkische Continental Mannschaft über ein schwarz-rot-goldenes Meister-Trikot freuen. Bei den im brandenburgischen Spremberg ausgetragenen deutschen Zeitfahr-Meisterschaften gewann Miguel Heidemann überlegen den Titel in der U23 Wertung. Erst vor 14 Tagen war Youngster Johannes Adamietz deutscher U23-Vizemeister im Straßenrennen geworden. Miguel Heidemann konnte jetzt noch eine Schippe drauflegen und seinem Teamchef Stefan Herrmann das schmucke Meister-Trikot bescheren.

Foto via Herrmann Radteam

„Ich muss Miguel und dem gesamten Team zu dieser überragenden Leistung gratulieren, das nötigt mir allen Respekt ab“, so der überglückliche Unternehmer aus Baiersdorf. „Miguel fährt eine sehr starke Saison und ist einer der stärksten deutschen U23 Fahrer. Bei ihm ist heuer nun endgültig der Knoten geplatzt“. Auch Sportdirektor Grischa Janorschke ist begeistert. „Wir machen seit 3 Jahren eine klasse Nachwuchsarbeit und sehen mit diesem Titel unsere Arbeit bestätigt und belohnt“, so der Ex-Profi. „Miguel konnte eine Top-Leistung abrufen“.

Victor Brück, der bei den Franken seit Anfang März krankheitsbedingt ausfällt, besuchte seine Teamkollegen an der Rennstrecke und fuhr im Rennen mit dem Funk in der Hand im Materialwagen hinter Heidemann her. Die beiden Hessen sind beste Freunde und kennen sich seit langen Jahren. „Victor hat Anweisungen und Anfeuerung übernommen, das war eine tolle Geschichte für beide“, so Janorschke weiter.

Heidemann gewann die 35 km Distanz letztlich überlegen mit 58 Sekunden Vorsprung vor Florian Stork, der für die World-Tour Mannschaft Sunweb in die Pedale tritt.

Aktuell ist das HERRMANN-RADTEAM ohnedies deutscher Meister im Teamzeitfahren, eine Disziplin, die den Franken offensichtlich liegt. Diesen Titel wollen wir Anfang September in Genthin verteidigen, so Janorschke. Durch die guten Platzierungen von Christopher Hatz und Leon Echtermann bei der DM in Spremberg, die gleichzeitig als Lauf zur Bundesliga gewertet wurde, gelang den „Herrmännern“ in der Liga-Gesamtwertung nun der Sprung auf Platz 2.

Bei der am Sonntag ausgetragenen Straßenmeisterschaft der Elite auf dem Sachsenring konnten die Franken nun befreit auftreten. Bei sengender Hitze von über 38 Grad und selektiven 180 Kilometern wurden die blauen HERRMANN-Trikots mehrfach in der Spitze sichtbar. Miguel Heidemann war in einer frühen Ausreißergruppe vertreten und Johannes Adamietz war mit einer der letzten im Rennen verbliebenen Continental-Akteure. Gegen die Dominanz der bayerischen World-Tour Mannschaft Bora-hansgrohe war freilich kein Rezept zu finden. Überlegen gewann Maximilian Schachmann vor Marcus Burghardt und Andrea Schillinger. Von den anfangs gestarteten 190 Fahren kamen lediglich 15 ins Ziel.

Buchtipp: FLAMME ROUGE Nur noch 1000 Meter – Radprofis erzählen ihre Schicksalsmomente

Nervenkitzel unter der Flamme Rouge: „Das ist so, als ob man betrunken ist, man fährt wie durch einen Tunnel, ich habe alles nur gedämpft wahrgenommen. Mein Körper hat sich gegen jeden Tritt gewehrt. Die Beine haben zugemacht, nachdem ich über eine Stunde Vollgas gefahren war. Ab und zu habe ich ein paar deutsche Schreie im Publikum gehört“, kann sich Simon Geschke nur noch verschwommen an die letzten Meter seines größten Tages auf dem Rennrad erinnern. „Erst hörst du hinter dir die Motorräder und weißt, dass das Feld nicht mehr weit sein kann. Und dann siehst du das erste Vorderrad neben dir, und schlagartig bricht deine Leistung ein. Es ist vorbei“, schildert derweil Fabian Wegmann den Moment des unverhofften Scheiterns. Fünf, sechs, sieben Stunden dauern die berühmten Radrennen, die Klassiker wie Paris–Roubaix und die Etappen der Tour de France, doch die Entscheidung fällt meist erst im Finale, manchmal in Bruchteilen von Sekunden. Und so lückenlos die TV-Kameras das Geschehen auch inzwischen verfolgen: Was in solchen Augenblicken tatsächlich in den Köpfen der Fahrer vorgeht, bleibt Zuschauern und Reportern verborgen. Daniel Lenz und Florian Summerer legen mit „FLAMME ROUGE“ nun ein schön gestaltetes, reich illustriertes Buch voller Interviewporträts vor, die genau diesem Geheimnis einfühlsam auf den Grund gehen. Das Kölner Autorenduo hat mit zahlreichen Profis von einst und heute über jene Situationen gesprochen, die ein Radsportler unter allerhöchster Anspannung erlebt, mit schmerzenden Muskeln und voller Adrenalin: Fabian Cancellara, Gerald Ciolek, Martin Elmiger, Robert Förster, Simon Geschke, Hermann Jungbluth, Freddy Maertens, Christophe Mengin, Robert Millar, Leontien van Moorsel, Evaldas Šiškevi?ius, Didi Thurau, Alexander Winokurow und Trixi Worrack nehmen uns in „FLAMME ROUGE“ mit ins packende Finale legendärer und vergessener Rennen, lassen uns an ihrem Innenleben teilhaben und den Puls noch einmal in die Höhe schnellen.


Daniel Lenz & Florian Summerer:
FLAMME ROUGE

Nur noch 1000 Meter – Radprofis erzählen ihre Schicksalsmomente

Covadonga Verlag, 2019
ISBN 978-3-95726-039-0

Hardcover; 272 Seiten im Format 24 cm x 16 cm;
mit 71 überwiegend farbigen Fotos

Ladenpreis: EUR 22,00 [D]

Bayerische Meisterschaft im Einzelzeitfahren in Zeilitzheim

Bei sommerlicher Hitze fanden im unterfränkischen Zeilitzheim die Bayerischen Meisterschaften im Einzelzeitfahren, verbunden mit einem Halbmarathon für Inline Skater statt. „Schöne Strecke, guter Straßenbelag und interessante Führung mit den zwei leichten Steigungen!“ So beschrieb Gerhard Ertl langjähriger Vorstand und Betreuer der E-Racers aus Augsburg die Route die zu fahren war. Unten eine Bildergalerie mit ein paar Eindrücken. Wie immer. Viel Spaß beim durchklicken. Ergebnisse kann man hier nachlesen.

Gesamtschnellster Tobias Erler, früher einmal Profi beim Giant Asia Racing Team fuhr einen sagenhaften 47,4 km/h Schnitt auf der 27 km Strecke. Für den 40-jährigen Erler soll es die letzte Saison als aktiver Radsportler sein. So schreibt es jedenfalls die Passauer Neue Presse. Vor 12 Jahren, als ich noch Chefredakteur des www.radsport-forum.de war, brachte er mir ein Siegertrikot vorbei, das er als Punktbester bei der Herald-Sun-Tour in Australien gewonnen hatte. Das Etappenrennen gibt es heute noch. https://www.heraldsuntour.com.au/