Fabio Groß und Felix Lehrmann verlassen den TSV Abtswind, Steffen Barthel kehrt zurück

Zur neuen Saison verändert sich das Gesicht der Abtswinder Bayernliga-Mannschaft. Mit Fabio Groß und Felix Lehrmann verkündeten zwei langjährige Leistungsträger frühzeitig, den TSV im Sommer zu verlassen. Die Lücke, die das Duo hinterlässt, soll unter anderem Steffen Barthel schließen.
Sie sind kaum wegzudenken aus der aktuellen Mannschaft des TSV Abtswind. Fabio Groß und Felix Lehrmann gehören zu den absoluten Stützen des Bayernliga-Teams. Und dennoch wird Cheftrainer Thorsten Götzelmann ab der kommenden Spielzeit auf sie verzichten müssen. Denn sie werden den Verein verlassen. „Ich hätte beide gerne behalten. Es wird eine große Herausforderung, sie zu ersetzen. Denn sowohl sportlich als auch menschlich sind sie für uns immens wichtig“, so der Übungsleiter.

Fabio Groß zieht es im Sommer nach München, da seine Lebenspartnerin in die bayerische Landeshauptstadt versetzt wurde. Der 23-Jährige wurde beim 1. FC Nürnberg ausgebildet, ehe er 2019 nach Abtswind wechselte. Seither bestritt er 111 Spiele für die Grün-Weißen und überzeugte vor allem durch seine Zweikampfstärke im defensiven Mittelfeldzentrum.
„Der Schritt, den Verein nach der Saison zu verlassen, ist mir sehr schwergefallen. Ich fühle mich sehr wohl hier. Ob Betreuer, Hüttla-Team oder Mitspieler, alle sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ich habe sehr gute Freunde in all der Zeit gefunden. Das werde ich vermissen und es treibt mir die Tränen in die Augen, wenn ich daran denke, dass es im Sommer vorbei ist. Ich habe den Aufwand immer gerne in Kauf genommen, weil Team, Trainer und die Menschen drumherum einfach einmalig sind“, findet Fabio Groß emotionale Worte zu seinem nahenden Abschied. Zusammen mit Felix Lehrmann hatte er einen großen Anteil daran, dass der TSV sich in der Bayernliga etablierte und in den zurückliegenden Spielzeiten zweimal Platz Vier belegte.
Felix Lehrmann möchte „nochmals etwas Anderes sehen“
Auch der gebürtige Ochsenfurter ist ein sehr wichtiger Baustein der Mannschaft der vergangenen zweieinhalb Jahre. Der offensive Mittelfeldspieler wurde bei den Würzburger Kickers ausgebildet und sammelte bei den Rothosen erste Bayernliga-Erfahrungen. Danach wechselte er zum FC Geesdorf, mit dem er als Meister der Landesliga Nordwest in die Bayernliga aufstieg, ehe er sich dem TSV anschloss. Für die Grün-Weißen bestritt er seither 88 Ligapartien.
„Die letzten Jahre waren sehr erfolgreich, vor allem mit den beiden vierten Plätzen. Abgesehen davon gab es weitere Highlights wie das Trainingslager in Málaga. Den TSV zu verlassen, war keine Entscheidung, die ich über Nacht getroffen habe. Ausschlaggebend war letztlich, dass ich nochmals etwas Anderes sehen möchte“, begründet der 26-Jährige seinen Weggang. Wie Fabio Groß möchte sich auch Felix Lehrmann in den elf noch anstehenden Partien mit dem maximalen Erfolg verabschieden.
Der TSV Abtswind dankt Fabio Groß und Felix Lehrmann für ihren unermüdlichen Einsatz in den vergangenen Jahren und wünscht beiden Spielern auf ihrem weiteren Lebens- und Karriereweg nur das Beste.
Steffen Barthel streift sich erneut das TSV-Trikot über
Einer, der diese Lücke schließen soll, ist Steffen Barthel. Der 30-Jährige kehrt im Sommer an seine alte Wirkungsstätte zurück. Bereits von 2016 bis 2018 streifte er sich das TSV-Leibchen über. Damals erzielte er in 51 Partien 20 Treffer für die Abtswinder. Nach weiteren Stationen beim Würzburger FV (Bayernliga Nord) und dem ASV Rimpar (Landesliga Nordwest) kehrte er 2021 zu seinem Heimatverein SV Gelchsheim zurück, den er seither als Spielertrainer betreut.
„Ich will die Chance nutzen, mich nochmals höherklassig zu beweisen. Ich habe nach wie vor große Lust auf Fußball und freue mich darauf, wieder in jedem Training und Spiel gefordert zu werden und mich zeigen zu müssen“, begründet der Sommer-Neuzugang den Schritt. „Die Bedingungen in Abtswind sind top. Schon damals hatte ich eine gute Zeit beim TSV. Thorsten hat mir in den Gesprächen ein sehr gutes Gefühl gegeben, dass ich der Mannschaft weiterhelfen kann.“ Darauf setzt auch der TSV-Cheftrainer: „Ich bin davon überzeugt, dass Steffen uns mit seinen Qualitäten weiterbringt. Er ist Linksfuß, sehr ballsicher und kreativ. Zudem hat er bereits in der Vergangenheit nachdrücklich unter Beweis gestellt, dass er eine tragende Rolle auf diesem Niveau spielen kann.“ Text: Alex Rausch

Zwangsweise Runderneuerung beim TSV Abtswind

Zehn Abgängen stehen nur sieben Zugänge gegenüber

Endlich darf wieder gekickt werden, auch im Wettbewerb, aber ohne Zuschauer! Bereits seit dem 20. Juli bereitet sich die erste Mannschaft des TSV Abtswind auf den Re-Start und die Mission Klassenerhalt vor. Losgehen soll es dann Anfang September mit den ersten Pflichtspielen, vorausgesetzt die Pandemie verläuft weiterhin glimpflich und das Bayerisches Innenministerium gibt dazu grünes Licht.  

Doch vor Wiederbeginn wird fleißig trainiert und getestet. Das Duell bei Ligakonkurrent ATSV Erlangen gewann die Mannschaft von Claudiu Bozesan vergangenen Samstag mit 3:2. In Oberschwarzach siegte der TSV am Mittwoch mit 6:0 gegen die SG Oberschwarzach/Wiebelsberg (Bezirksliga Ost). In den kommenden Wochen kommt es dann zu Duellen gegen die U19 der SpVgg Greuther Fürth aus der Bundesliga (Dienstag, 11.08.20), den Landesligisten TSV Kleinrinderfeld (Samstag, 15.08.) und FT Schweinfurt (Samstag, 22.08.) und dem Regionalligisten TSV Aubstadt (Samstag, 29.08.), bevor dann am 1. September der Totopokal starten soll.

Dabei geht es Übungsleiter Claudiu Bozesan vor allem darum, die neuen Spieler zu integrieren. Und das sind einige. Der frühere Schweinfurter und Würzburger Spieler Andreas Bauer kommt vom Landesligisten SV Euerbach/Kützberg und füllt einen Teil der Lücke in der Defensive. Mit Nicolas Engelking, der bei den großen Würzburger Vereinen ausgebildet wurde und zuletzt am College in den Vereinigten Staaten kickte, stößt ein weiterer Bayernliga erfahrener Akteur zum Kader. Auch Carmine De Biasi, zuletzt für Lokalrivale DJK/TSV Wiesentheid im Einsatz, hat sich beim VfB Eichstätt und dem Würzburger FV schon höherklassig seine Meriten verdient. Dazu wechselten die U19-Nachwuchstalente und Perspektivspieler Robin Offner (JFG Steigerwald), Marko Korene (SpVgg Greuther Fürth), Adin Jakobovici (FC Schweinfurt 05) und Fabio Groß (1. FC Nürnberg) ins Kräuterdorf. Damit wird der aktuelle Kader deutlich verjüngt.

Dieses Septett soll den unerwartet großen Aderlass auffangen. Das Trio Christopher Lehmann, Max Hillenbrand und Markus Thomann schloss sich dem Landesligisten SV Euerbach/Kützberg an, während Christian Steinmetz zum 1. Juli das Spielertraineramt bei der SpVgg Giebelstadt (Kreisklasse) übernahm. Dominik Schmitt wird zukünftig als spielender Trainerassistent die Geschicke beim FC Gerolzhofen mitbestimmen. Aus beruflichen Gründen stehen Christopher Lenhart und Jonas Wirth nicht mehr zur Verfügung.

Bereits im Winter hatten sich Philipp Hummel und Leon Heppt zurückgezogen. Der Vertrag mit Shawn Hilgert wurde in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst. Damit hat der TSV Abtswind seit dem letzten Ligaspiel nahezu eine ganze Mannschaft verloren.

Auch Nicolas Wirsching und Marcel Ruft wollten sich eigentlich ihren Heimatvereinen SV Stammheim und SV Sommerach/Nordheim (beide Kreisliga) anschließen, bleiben aber wegen den „Corona-Turbulenzen“, die den TSV Abtswind besonders hart treffen, bis zum Saisonende in Abtswind und legen ihre Zukunftspläne vorerst auf Eis. Michael Dietl steht zumindest noch bis zum Jahresende zur Verfügung. „Die zahlreichen Abgänge sind unterschiedlichen Zusammenhängen geschuldet und für uns hinsichtlich der Neubesetzung, im Kontext mit den schwer nachvollziehbaren „Corona-Entscheidungen“ des BFV, zu einer extrem großen Herausforderung geworden. Einige Spieler hatten für den Sommer andere Pläne, die mit einer Weiterführung ihres Engagements beim TSV Abtswind nicht mehr vereinbar waren”, stellt Manager Christoph Mix klar. Er betrachtet es auch als eine Selbstverständlichkeit, dass die eigentlich für die ausgefallene Saison 2020/21 verpflichteten Zugänge, die verlängerte Saison bei ihren bisherigen Vereinen zu Ende spielen und somit für den TSV Abtswind erst ab Juli 2021 zur Verfügung stehen.

Aber nicht nur beim spielenden Personal, sondern auch im sportlichen Verantwortungsbereich hat sich etwas getan. Thorsten Götzelmann agiert seit Anfang des Jahres als Sportlicher Leiter. Er entlastet damit Manager Christoph Mix, der diese Position in der Vergangenheit in Doppelfunktion innehatte. Der frühere Abtswinder Spieler Razvan Constantin Paunescu hat zu Wiederbeginn des Trainingsbetriebs den Co-Trainerposten von Daniel Hämmerlein übernommen, der dieses Amt aus privaten Gründen nicht mehr umfassend ausfüllen konnte. Zudem steht der langjährige Torwarttrainer Timo Katzenberger nach seinem auskurierten Kreuzbandriss wieder auf dem Trainingsplatz.

Trotz der vielen Veränderungen im personellen Bereich bleiben die TSV-Verantwortlichen gelassen und sehen die Weichen für eine positive Zukunft in der Bayernliga bestmöglich gestellt. Text: Alexander Rausch