Stefan Herrmann zieht Radteam zurück

Stefan Herrmann mit seinem Sportlichen Leiter Grischa Janorschke (r.) Foto: Radteam Herrmann

Das bayerische Continental Team mit Sitz im mittelfränkischen Baiersdorf wird sich zum Ende der Saison auflösen. Teamchef Stefan Herrmann, der seine Mannschaft zu Jahresbeginn mit dem Continental Status ins Rennen geschickt hatte und mit großen Ambitionen gestartet war, zeigt sich enttäuscht: „Wir mussten einmal mehr erkennen, dass sich Sponsoren nur schwer für unseren Sport begeistern lassen. Ich wäre gerne wieder einen Schritt weiter gegangen, doch das geht nur mit frischem Geld. Eine Weiterentwicklung für unsere gesamte Mannschaft benötigt einfach einen zusätzlichen Sponsor, um den wir uns massiv bemüht haben. Leider ist uns das trotz vieler Gespräche nicht gelungen“. Trotz zahlreicher Erfolge, national wie auch auf internationaler Bühne, sind die Baiersdorfer auch enttäuscht über die Wahrnehmung in den Medien und die Nichteinladung zur Deutschland Tour.„Der regionale Sport findet immer weniger Beachtung“, sagt Sportdirektor Janorschke. „Wir haben Bundesliga-Rennen gewonnen, Wertungstrikots bei internationalen Rennen geholt, wir kümmern uns intensiv um den Nachwuchs, das alles blieb ohne Resonanz. Wir haben in den vergangenen drei Jahren jede Saison bei den Deutschen Meisterschaften Medaillen geholt, Ende Juni gewann Miguel Heidemann zuletzt den DM-Titel im Zeitfahren, wir sind immer noch amtierender Deutscher Meister im Mannschaftszeitfahren. Und wir haben unseren jungen Rennfahrern im U 23 Bereich mit unserem Rundfahrt-Programm sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten und den Vergleich mit der internationalen Spitze geboten“.Teamchef und Hauptsponsor Stefan Herrmann hat seine Fahrer und das Team-Umfeld am Wochenende über seine Entscheidung unterrichtet. „Letzten Endes blieb mir keine andere Wahl – Stillstand ist Rückschritt. Ich denke jetzt erst einmal wieder an meine Familie und das eigene Unternehmen. Man soll aufhören, wenn`s am Schönsten ist. Das Thema Continental-Team ist vorbei. Ich danke allen unseren Sponsoren, Partnern und Unterstützern, es war eine schöne Zeit und wir bleiben natürlich mit unserem Herrmann-Radteam-Verein dem Sport treu, denn wir wollen für Schüler- und Jugendfahrer weiter ein Unterstützer sein und bleiben“. Text: Radteam Herrmann

Herrmann Radteam verpflichtet mit Lukas Baldinger ein weiteres Talent

Foto: Radteam Herrmann

Das Herrmann Radteam ist wie angekündigt noch einmal auf dem Transfermarkt tätig geworden und hat ein weiteres hoffnungsvolles Radtalent unter Vertrag genommen. Ab sofort tritt der 20-jährige Lukas Baldinger aus Merdingen für die Franken in die Pedale. Der talentierte Schwarzwälder kommt von der französischen Mannschaft Haguenau VC Epernay nach Franken und bringt gleich die Empfehlung eines Rundfahrtsieges mit. In überzeugender Manier gewann der Herrmann Neuzugang bei der Tour du Piemont am vergangenen Wochenende die dritte Etappe, die Sprint- und die Gesamtwertung. Welche eine Empfehlung!„Ich freue mich auf mein neues Team und bin bereit für die nächste Rundfahrt“, so der Youngster. Und das wird der 56. Giro ciclistico valle d`Aosta sein, der vom 16.-21.7. stattfindet, eine schwere U 23 Rundfahrt in Italien. „Lukas kommt aus einer total radsportverrückten Familie“, freut sich Teamchef Stefan Herrmann. „Sein Vater war deutscher Meister, später lange Jahre als Profi unterwegs und steuert heute als sportlicher Leiter die Geschicke der Damen-Equipe WNT Rotor um die so erfolgreiche deutsche Fahrerin Lisa Brennauer, sein Opa Bernhard war 20 Jahre lang Nationaltrainer in Luxemburg.“ Ich kannte ihn gut und war bei meinen Kaiserstuhl Aufenthalten oft Kunde in seinem kleinen Radsportshop im Keller seines Hauses.

Miguel Heidemann wird den Prolog der italienischen Rundfahrt in Aosta erstmals im schmucken Zeitfahranzug des neuen deutschen Meisters bestreiten. Und wenige Tage später – und darüber freut man sich im Frankenland besonders – starten die blauen Herrmann Farben bei der Tour Alsace.Am 31. Juli beginnt die 5 Etappenfahrt in Sausheim unweit von Mulhouse gelegen.Vor wenigen Tagen flatterte die Einladung für den Start bei der elsässischen Tour in den Briefkasten in Baiersdorf.

„Das ist eine tolle Geschichte für uns“, meint Sportdirektor Grischa Janorschke. „Wir freuen uns einmal mehr, dass man auf uns aufmerksam geworden ist. Und wir werden mit der Verpflichtung von Lukas Baldinger auch wieder unserer Aufgabe und unserer Philosophie gerecht, junge Fahrer weiter auszubilden und zu fördern“.